Der Protagonist ist ein junger Mann mit einer psychischen Erkrankung, der seit einigen Monaten eine Kindertagesstätte nutzt.

Die Mitarbeiter des Sozialdienstes arbeiten daran, die Autonomie und Entscheidungsfähigkeit des Mannes zu verbessern, da er Probleme mit dem Selbstwertgefühl und der emotionalen Abhängigkeit von seinen Eltern hat. Letztere sind in hohem Maße kontrollierend und besitzergreifend, und sie lassen keinen Raum für seine Autonomie. Da sie befürchten, dass er sich «in Schwierigkeiten bringen» oder «verletzt» werden könnte, lassen sie den Protagonisten nicht allein hinausgehen. Wenn er Aktivitäten in der Kindertagesstätte hat, bringen sie ihn dorthin und holen ihn wieder ab. Tagsüber rufen sie die Fachleute in der Kita an, um sich zu vergewissern, dass der junge Mann noch da ist. Er macht Fortschritte und erzielt gute Ergebnisse. Trotzdem blockiert er, wenn seine Eltern anwesend sind, und er scheint seine Fähigkeit zu verlieren, sich auszudrücken und seine Bedürfnisse mitzuteilen. Er wird plötzlich unentschlossener, unsicher und ängstlicher. Nach einer Weile beschließen die in der Kindertagesstätte tätigen Fachkräfte für psychische Gesundheit, mit den Eltern über die Fortschritte ihres Sohnes zu sprechen. Sie scheinen sich jedoch nicht um die guten Nachrichten zu kümmern, über die sie informiert werden, und sie fahren fort, ihm gegenüber eine herablassende Haltung einzunehmen. Auf der anderen Seite zeigt der Protagonist immer wieder einen plötzlichen Mangel an Autonomie, nur wenn seine Eltern in der Nähe sind.

  • Art der Aggression: Beispiel für Beziehungsaggression – emotionale Gewalt.
  • Emotionen: Angst, Traurigkeit.
  • Bewältigung: Stressoren im Zusammenhang mit psychischer Krankheit/Sozialstigmatisierung.
  • Bewältigung: Funktionale Bewältigungsstrategien.

Fragen und Antworten:

1. Frage

An welchem Punkt des Szenarios stellen Sie fest, dass der Protagonist ein Opfer von Gewalt war? Auf welche Art von Gewalt bezieht sich das Szenario? 

1. Antwort

Die Eltern des Protagonisten bevormunden und kontrollieren ihn. Sie behandeln ihn, als sei er nicht in der Lage, unabhängig zu sein, auch wenn er das Gegenteil bewiesen hat. Die Gewalt wird von den Eltern während des gesamten Zeitraums, auf den sich die Geschichte bezieht, verübt.

2. Frage

Glauben Sie, dass die Gedanken, die Handlungen, die Gefühle und die Haltungen, die der Protagonist des Szenarios eingenommen hat, ihm geholfen haben, mit dieser Situation fertig zu werden? Gibt es alternative Ideen?

2. Antwort

Er fühlt sich machtlos und nicht in der Lage, unabhängig zu sein. Allerdings ist er «unentschlossen, unsicher und ängstlich» nur in Anwesenheit seiner Eltern. Er hat seine Autonomie und sein Selbstwertgefühl verbessert, aber er hat Angst davor, vor seinen Eltern zu versagen. Er sollte sich immer daran erinnern, dass er in der Lage ist, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, und dass die anderen sie respektieren müssen.

3. Frage

Welche anderen Interventionen und Aktionen könnten dem Protagonisten weiter helfen, mit diesem Vorfall und möglichen ähnlichen Vorfällen in der Zukunft umzugehen?

3. Antwort

Die Fachleute sollten den Protagonisten immer wieder validieren und ihn zu dem Bewusstsein führen, dass jeder scheitern kann: Es gibt kein Lernen, ohne Fehler zu machen.

Und auch:

– Welches sind die Hauptproblematiken, die im Fallszenario aufgedeckt werden?

– Wie hängen die im obigen Fallszenario dargestellten Probleme mit bestimmten Emotionen zusammen?

– Welches sind diese Emotionen?

Comments are closed.